Das Jahr 2020 mit dem prägenden Thema «Corona»
Selten gab es ein Jahr, das so stark von einem Thema geprägt wurde wie 2020. Auch bei Stillförderung Schweiz: COVID-19 überall! Noch Anfang Jahr schien unser Leben in geregelten Bahnen, bis das Coronavirus praktisch alles über den Haufen warf. Jegliche Planbarkeit war dahin, und auch wir mussten schnell und flexibel neu organisieren – für alle eine Herausforderung. Die Geschäftsstelle wurde zu einem grossen Teil ins Homeoffice verlegt. Die Stiftungsratssitzung gleich zu Beginn der Pandemie im Frühling wurde kurzfristig abgesagt und die Entscheide per Korrespondenz getroffen. Bis zur Herbstsitzung hatte sich Zoom bereits etabliert und sie konnte als Videokonferenz stattfinden.
Schwangere und stillende Mütter waren mit neuen Fragen konfrontiert. Während zu Beginn noch Unsicherheiten bestanden und unterschiedliche Empfehlungen publiziert wurden, waren sich Fachpersonen bald einig, dass auch infizierte Mütter ihr Kind unter Einhaltung der Hygiene- und Verhaltensregeln stillen können.
Die Pflegefachpersonen spielen in einer Pandemie eine entscheidende Rolle. Geburten finden weiterhin statt und benötigen Betreuung. Ein besonderer Dank geht an all jene, die auch unter schwierigen Umständen eine bestmögliche Versorgung von Mutter und Kind gewährleistet haben.
Stillförderung Schweiz durfte im Jahr 2020 mit Andrea Weber-Käser ein neues Stiftungsratsmitglied und mit Céline Fischer Fumeaux ein neues Fachbeiratsmitglied begrüssen. Wir danken den beiden für ihre Bereitschaft, das Stillen zu unterstützen und die Stiftung mitzuprägen.
Seit 20 Jahren setzt sich Stillförderung Schweiz für optimale rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen für das Stillen ein. Obwohl die Stillraten kurz nach der Geburt in der Schweiz heute erfreulich hoch sind, gibt es noch viel zu tun, bis möglichst viele Kinder von einer längeren Stilldauer profitieren können. Dies zeigt auch der Bericht 2020 für die Schweiz der World Breastfeeding Trend Initiative (WBTi), in dem unser Land 48 von 100 möglichen Punkten in zehn Indikatoren erreicht.
Auch wenn das Thema Umweltschutz durch die Pandemie in den Hintergrund gerückt wurde: der Klimawandel gehört zu den drängendsten Problemen unseres Planeten. Stillen ist ein Vorzeigebeispiel für den Zusammenhang zwischen der menschlichen Gesundheit und dem Ökosystem und muss deshalb in allen Handlungsfeldern unterstützt werden.
Die Weltstillwoche 2020 hat auf die Auswirkungen der Säuglingsernährung auf die Umwelt und den Klimawandel
aufmerksam gemacht. Die Umwelt stand auch an der Fachtagung in Lausanne im Fokus mit verschiedenen interessanten Referaten zu «Stillen und Environmental Health». «Psychische Gesundheit nach der Geburt», ein weiteres aktuelles Thema, wurde an der Fachtagung in Zürich aufgegriffen. Zusammenfassungen der Referate können hier im Jahresbericht nachgelesen werden und die Folien sind zugänglich auf unserer Website.
Allen, die mit uns in diesem speziellen Jahr zum Wohl von Eltern, Kindern und Umwelt gearbeitet haben, danke ich herzlich, insbesondere den Partnerinnen und Partnern, den Mitarbeiterinnen sowie den Mitgliedern von Fachbeirat und Stiftungsrat.
Yvonne Feri
Präsidentin des Stiftungsrates