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Stillförderung Schweiz

Fachtagung Lausanne 13. September 2016

Stillen, Übergewicht und Diabetes


Der Einfluss von Diabetes und Adipositas auf das Stillen

(Dr. Gisèle Gremmo-Feger, CHRU Brest)


Der Einfluss des Stillens auf das Übergewichts- und Diabetes-Risiko von Mutter und Kind
(Dr. med. Erika Nussberger, Kinderärztin FMH, Ostschweizer Kinderspital, St. Gallen)
 

Studie MySweetheart; eine multidisziplinäre Intervention bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes
(Olivier Le Dizes, Infirmier consultant & Leah Gilbert, MSc Psychologie, Service d’endocrinologie, diabétologie et métabolisme, CHUV)

Programm

 

Die Referate im Überblick:

Der Einfluss von Diabetes und Adipositas auf das Stillen (Dr. Gisèle Gremmo-Feger, CHRU Brest)
 

 
Die stetige Zunahme der Inzidenz von Diabetes und Adipositas stellt weltweit eine grosse Herausforderung für das Gesundheitswesen dar. Die Zahl der von Diabetes betroffenen Personen wurde im Jahr 2000 auf 150 Millionen geschätzt und dürfte sich in den nächsten 25 Jahren noch verdoppeln. Übergewicht und Adipositas sowie Diabetes Typ 2 zeigen auch bei den Frauen im gebärfähigen Alter eine stark steigende Tendenz. Übereinstimmende Daten weisen auf einen Zusammenhang zwischen Adipositas und schlechten Resultaten in Bezug auf das Stillen hin, allerdings ist nicht klar, welche Mechanismen diesem Befund zugrunde liegen. Während Adipositas als wichtiger Risikofaktor bezüglich Insulinresistenz und Diabetes bekannt ist, wurde in neueren Studien die entscheidende Rolle des Insulins im Laktationsprozess beleuchtet.

Neuere Daten belegen einerseits einen signifikanten Einfluss des Stillens auf das zukünftige Risiko von Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Störungen der Mutter, andererseits zeigt sich auch, dass ein gesunder Stoffwechsel der Mutter sich positiv auf die Milchproduktion auswirkt. Eine entscheidende Rolle bei der Milchproduktion spielt das Insulin. Das Verständnis der Vorgänge, die im Kontext einer Insulinresistenz einem verspäteten Milcheinschuss und einer ungenügenden Milchproduktion zugrunde liegen – ob bei Müttern mit Diabetes Typ 2, Adipositas, polyzystischem Ovarialsyndrom oder bei älteren Müttern –, ist unabdingbar für die Entwicklung von präventiven und therapeutischen Strategien, um das Stillen in diesen Populationen zu fördern, die besonderen Risiken ausgesetzt sind und vom Stillen besonders profitieren würden.
Weitere Infos zum Vortrag (französisch)

Der Einfluss des Stillens auf das Übergewichts- und Diabetes-Risiko von Mutter und Kind (Dr. med. Erika Nussberger, Kinderärztin FMH, Ostschweizer Kinderspital, St. Gallen)

Eine wichtige Möglichkeit, Mütter zum Stillen zu animieren, besteht darin, ihnen die entsprechenden Vorteile aufzuzeigen. Im Verlauf ihrer Ausbildung lernen die Stillberaterinnen, einige davon zu erklären, unter anderem die positiven Auswirkungen auf das Übergewichts- und Diabetes-Risiko bei der Mutter wie auch beim Kind.
Die Relevanz des Themas ergibt sich daraus, dass wir gegenwärtig mit einer weltweiten Epidemie der genannten Krankheiten konfrontiert sind. Da es sich hierbei um chronische Krankheiten handelt, haben sie enorme Auswirkungen auf den Alltag, die Lebensqualität und die soziale Integration der Patientinnen und Patienten, aber auch auf die gesamte Gesellschaft, nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht.
Aktuelle Forschungsergebnisse bestätigen eine positive Wirkung des Stillens auf das Übergewichts- und Diabetes-Risiko sowohl bei der Mutter als auch beim Kind. Zudem wird eine direkte Relation zwischen der Stilldauer und der Schutzwirkung bezüglich Adipositas und Diabetes vermutet. Dies sollte Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal, Hebammen und Stillberaterinnen ermuntern, noch vermehrt alle Frauen zu unterstützen, die stillen möchten.
Folien (französisch)

Studie MySweetheart; eine multidisziplinäre Intervention bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes (Olivier Le Dizes, Infirmier consultant & Leah Gilbert, MSc Psychologie, Service d’endocrinologie, diabétologie et métabolisme, CHUV)
 

 
Schwangerschaftsdiabetes kann bei der Mutter ein grösseres Risiko für Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewirken. Er erhöht zugleich die Wahrscheinlichkeit, dass perinatale Komplikationen auftreten oder das Kind später übergewichtig sein wird. Wie lässt sich den durch Schwangerschaftsdiabetes hervorgerufenen Risiken vorbeugen?

Unsere Studie fokussiert auf die folgenden Bereiche: Ernährung, Bewegung, psychische Gesundheit, Unterstützung durch das soziale Umfeld und Stillen. In diesem Referat wird unsere Intervention vorgestellt und es wird aufgezeigt, inwiefern das Stillen dazu beitragen kann, die mit Schwangerschaftsdiabetes verbundenen Risiken zu senken.
 
Weshalb spielt das Stillen in unserer Intervention eine so grosse Rolle? Resultate von Kohortenstudien haben gezeigt, dass Stillen den Stoffwechsel sowohl der Mutter wie des Kindes positiv beeinflusst. Bei der Mutter bewirkt es eine Senkung der Glukosekonzentration im Blut, eine Reduktion der Insulinresistenz sowie eine erhöhte Insulinsekretion. Zusammen senken die verschiedenen Wirkungen des Stillens bei der Mutter das Risiko von Diabetes Typ 2. Beim Kind bildet das Stillen, wie Kohortenstudien gezeigt haben, einen Schutzfaktor gegen Übergewicht und Adipositas.
Unsere Intervention hat zum Ziel, während der perinatalen Phase Verbesserungen in verschiedenen Aspekten zu erreichen, um die mit Schwangerschaftsdiabetes verbundenen Risiken zu vermindern. Die Unterstützung des Stillens ist eines dieser Elemente.
Folien (französisch)

Herzlichen Dank an das Team des CHUV: Jocelyne Bouton, Pascale Gerdy Mamet et Valérie Avignon

 


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